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carrosserie.ch Go

Herausgegeben von in Meinung ·

Wiederum gelang es dem VSCI mit dem Event „carrosserie.ch Go", einen tollen Anlass auf die Beine zu stellen. Tempi passati die Zeiten, als man sich vor allem mit der Verlagerung der Geschäftsstelle und dem Bekämpfen der eigenen Mitglieder beschäftigte. Die neue Crew rund um Hans Peter Schneider und Guido Buchmeier macht ihre Sache toll!

Mich hat natürlich besonders gefreut, dass endlich das heikle Thema Schadensteuerung aufgegriffen wurde. Diana Schlup hat den Anlass perfekt organisiert und die richtigen Leute für die Diskussion zusammengetrommelt.

Ich empfand die Diskussionsrunde als sehr interessant und von gegenseitigem Respekt geprägt. Rede und Gegenrede, von Platon erfunden und noch heute die Basis jeder Demokratie, wurde in Reinkultur zelebriert.

Ich glaube, man darf allen Teilnehmern des Podiums ein grosses Kompliment machen. Und eine Extraauszeichnung gehört dem ZKF Präsident Peter Börner. Pointiert zeigte er die dramatische Situation in England und Holland auf, um dann mit einem Seitenhieb auf die Basler Versicherungen zu zeigen, wie ein Schweizer Versicherer eben dabei ist, den Markt in Deutschland umzupflügen: Denn dort versteigert diese Versicherung tatsächlich Schäden im Internet! Der billigste erhält dann den Zuschlag. Der Börner ist halt doch der Burner!

Natürlich bleiben Kontroversen bestehen. Dies liegt in der Natur der Sache. Wenn ich hoffen würde, dass die Basler oder die Zurich, am Podium vertreten von Daniel Junker und René Früh, die Schadensteuerung nun einstellen, wäre ich naiv. Doch optimistisch bleibe ich: Man könnte den hilfesuchenden Automobilisten ja auch helfen, ohne ihnen dafür noch monetäre Anreize zu geben. Oder, wie es kürzlich ein Kunde formulierte: Es ginge auch ohne „Schmiergeld". Ich habe es schon vor 20 Jahren so formuliert: Derjenige Kunde, welcher bei der Versicherung Hilfe sucht, soll sie auch erhalten. Aber derjenige, welcher zu uns kommen möchte, sollte man nicht mit Biegen und Brechen davon abhalten. Hier entstehen unnötige Reibungsverluste, die keinen Nutzen haben.

Eigentlich stellt sich ja ganz generell die Frage nach dem Sinn der Schadensteuerung. Ich habe mich intensiv mit der Materie befasst. Herausgekommen ist das Factsheet „Situation Schadensteuerung in der Schweiz". Den grössten Nutzen der Schadensteuerung haben diejenigen, welche in der Schadensteuerung ihre Existenz finden. Also Beratungsunternehmen, welche den Versicherungen derartige Projekte vorschlagen und von der Umsetzung profitieren. Und natürlich Dienstleister, die ihr Einkommen ausschliesslich mit der Vermittlung von Aufträgen „erwirtschaften". Freude an der Steuerung haben selbstredend auch diejenigen Reparaturbetriebe, welche die gesteuerten Schäden schlicht und einfach zum Überleben brauchen. Für die Versicherungsunternehmen konnte ich jedenfalls keinen Vorteil finden. So konnten steuernde Versicherungen gegenüber ihren „passiven Mitbewerbern" weder Marktanteil dazu gewinnen, noch haben sie eine signifikant bessere Combined Ratio (Schaden-/Kostensatz) aufzuweisen.

Hier gibt es das Factsheet zum Downloaden

Link zur Versteigerungsplattform Schadenladen.de




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