Schadenbesichtigung - Christoph Flückiger's Blog - Christoph Flückiger

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Schadenbesichtigung

Herausgegeben von in Meinung ·

Ich wollte wieder einmal einen Blog über die Qualität der Schadenbesichtigung machen. Und fast wäre er negativ ausgefallen.


Zum Glück lese ich im Moment wieder einmal Rolf Dobellis «Die Kunst des klaren Denkens».

Und ich merkte, dass ich einen klassischen Denkfehler gemacht habe. Aufgrund von negativen Erlebnissen habe ich verallgemeinert.

Gut, rund zwei Mal pro Woche haben wir wirklich unangenehme Diskussionen auf einem nicht sehr hohen Niveau. Hochgerechnet aufs Jahr wären das gegen 100 Fälle. Die restlichen rund 1200 laufen problemlos. Natürlich gibt es Fragen, welche näher erläutert werden müssen. Natürlich gibt es Ziel- und Interessenkonflikte. Aber das gehört ja zu unserem Job.

Es gibt gute und schlechte Lehrer. Gute und weniger gute Ärzte. Juristen mit Renommee und Winkeladvokaten. Von Personen lässt sich das auch auf jede Organisationsform übertragen: Gute Restaurants und schmuddelige Kneipen. Gute Weinproduzenten und solche, die billige Massenware machen und statt Barrique Holzschnitzel verwenden. Die Liste liesse sich endlos fortsetzen.

Hand auf's Herz: Es gibt ja auch gute Carrossiers und solche, für die wir uns schämen müssen. Und einige davon sind auch in unserem Verband anzutreffen.

Und so ist halt eben auch die Qualität der Schadenbesichtigung unterschiedlich. Aber, wie ich eingängig aufgezeigt habe, in der Mehrzahl der Fälle problemlos.

Eben hatte ich einen erfreulichen Fall: Ein abgelehnter Parkschaden wurde im Auftrag der Rechtsschutzversicherung durch einen VFFS-Experten zweitbegutachtet. Und dieser kam zum Schluss, dass es durchaus im Bereich des Möglichen ist, dass der Schaden am parkierten Auto passiert sein konnte. Am nachfolgenden "runden Tisch" konnte dann eine Lösung gefunden werden, die für alle stimmt. Dieser Experte darf seinen Titel zu Recht tragen.

Wenn gut 90% der Fälle problemlos abgewickelt werden, spricht das doch für eine hohe Qualität auch auf Seiten der Versicherungen und derjenigen Personen, welche mit der Schadenbesichtigung (egal ob Inhouse oder auf einer elektronischen Plattform) beauftragt sind. Die restlichen 10% sind zwar ärgerlich, aber nicht repräsentativ. Sie bleiben haften weil sie viel Ärger machen und Zeit kosten.

Ich sehe es als Aufgabe jedes seriösen Carrossiers, sich im Fall von willkürlichen, ungerechtfertigten Kürzungen zu wehren. Und nicht die Fehlbeträge bei denen "einschmuggeln", welche nicht jedes AW drei Mal hinterfragen und sich generell so verhalten, als wären wir Carrossiers ein Haufen betrügerischer Halsabschneider.




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